Herr Bürgermeister Thomas Salzberger rief die Gäste dazu auf, nicht zuzulassen, dass das was an diesem Ort geschehen ist, sich jemals wiederhole.
Nachdem in den vergangenen Jahren bereits zwei Informationsorte an KZ-Grabstätten im Landkreis Landsberg am Lech errichtet wurden, können mit dieser Veranstaltung auch die beiden größten, der insgesamt 14 KZ-Grabstätten des KZ-Außenlagerkomplexes Landsberg/Kaufering, zukünftig in die Wissensvermittlung aufgenommen werden.
Mit seiner Begrüßung verband Bürgermeister Thomas Salzberger die eindringliche Aufforderung: „Erinnerung ist wichtig! Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen!“
Im Anschluss sprach die Landtagsabgeordnete und Präsidentin des Europäische Holocaustgedenkstätte Stiftung e. V., Frau Gabriele Triebel, zur Bedeutung und dem Umgang mit der NS-Geschichte im eigenen Landkreis.
Mit der Frage „Hört ihr die Stille?“ unterstrich sie die lange Zeit des Schweigens in der Bevölkerung, welches erst durch Schülerinnen und Schüler und ihrem Klassenleh-rer Anton Posset in den 1980er Jahren durchbrochen werden konnte.
Seitdem sei viel erreicht worden. Die aktuelle politische Entwicklung in Deutschland, Europa und der Welt mahne jedoch, nicht still zu bleiben, sondern sich mehr denn je für die demokratischen Werte einzusetzen. Dies sei man den Opfern des NS-Regimes schuldig.
Als ausgewiesene Expertin zur NS-Geschichte und zum Thema des KZ-Außenlagerkomplex Landsberg/Kaufering, gab Frau Dr. Edith Raim einen historischen Überblick zum gesamten Rüstungsvorhaben im Landkreis, sowie zu den beiden KZ-Friedhöfen Kaufering Nord und Süd in der Hurlacher Heide.
Herr Pfarrer Jürgen Nitz, von der Evang.-Luth. Pauluskirche Kaufering, schloss mit einem Gedenkwort über den Wert des eigenen Namens und der Gefahr der Entmenschlichung durch den Raub selbigen – wie es die Nationalsozialisten mit den KZ-Häftlingen taten – an, bevor eine Schülerin und vier Schüler der Realschule Kaufering in bewegender Art und Weise Zeilen aus Autobiografien von Überlebenden vortrugen.
Begleitet wurden die Reden durch die musikalischen Beiträge des Augsburger Ensembles Feygele (jiddisch für „Vögelchen“). Der Abschluss fand am zentralen Mahnmal des KZ-Friedhofes Kaufering Süd, mit der Niederlegung von roten Nelken durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, statt.
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